Winter 1982. Mit dem Skilift schweben wir von  Corvara nach Colfosco, vorn Christel und Monika, Akki und ich folgen im  nächsten Doppelsessel. Dann mit den weiteren Liften hinauf zum Sattel  über dem Grödnerjoch, wo die Dantercepies-Piste hinunter nach  Wolkenstein beginnt. Wir rauschen hinab, genießen die phantastische  Abfahrt und freuen uns auf das, was uns heute noch erwartet. Ich zum zwiten mal. 1965 waren Christel und ich zu unserem ersten Skiurlaub in den Dolomiten. Wir machten die SellaRonda mit der Skischule S. Cassian. Ich erinnere mich daran, daß das Liftsystem bei weitem noch nicht so perfekt ausgebaqut war wie 1984 oder gar heute. Auf einen der 4 Pässe, ich glaube es war das Sellajoch, mußten wir mit dem Taxifahren. Arraba war ein verschlafenes kleines Dorf, in das sich kaum ein Skifahrer verirte.

die Sella Ronda

mit Abfahrtsski und Rennrad

Übrigens, 1982 sind Akki und  ich auch durch das berühmte Mittagstal gefahren Eine Tour, die auch als "die hohe Sella Ronda" bezeichnet wird. Statt vom Pordoi Pass nach  Arabba abzufahren, fährt man mit einer unglaublich kühn gebauten  Kabinenbahn in die Sella Gruppe (auf den Sass Pordoi) und dann hat dann  eine extreme und eindrucksvolle Abfahrt über1300 Höhenmeter zurück nach  Colfosco und Corvara.

Die Jahre vergehen, 1990, sommerliche Party in Garten unseres Reihenhauses  in Dreieichenhain. Bruder Siegfried und Sohnemann Akki (damals aktiver  Rennradfahrer, Juniorenhessenmeister auf der Radrennbahn im Frankfurter  Waldstation, etc.) haben eine verrückte Idee: an einem verlängerten  Wochenende mit dem Rennrad mal einige Dolomitenpässe fahren, vor allen die Sella Ronda.

An unsere damalige Reise nach Südtirol, an unsere Fahrradfahrt über die 4  SellaPässe, an die Rast auf dem Grödnerjoch bei herrlichem Herbstwetter aber auch an die Umrundung des Monte Cristallo mit Mittagspause am  Misurinasee am nächsten Tag habe ich wunderbare Erinnerungen.
Rennradfahren über gut ausgebaute Hochgebirgsstraßen, insbesondere in den  Dolomiten, ist etwas ganz großartiges, man kann es nicht beschreiben.  Landschaftserlebnissport pur. Langsam aber sicher schraubst du dich  Meter um Meter nach oben, langsam fahren, Puls 120 bis 130, Grandmasters (= < 65 Jahre) lassen sich Zeit, Bergzeitfahren ist etwas für  Jüngere, Radrennen über mehrere Hochgebirgspässe überlassen wir John Degenkolp und den anderen Apecin Profis.

Du kommst höher, die  Fernsicht wird ständig grandioser, der Blick in die Dolomitenlandschaft  ist unübertroffen.

2008. Vor einigen Tagen habe ich vom "Sella Ronda Bike Day" gehört,
 im Internet ist die Sache genau beschrieben einmal im Jahr sind die Passstraßen um die Sella Gruppe für  Autos gesperrt, die Sella Ronda gehört den Radfahrern alleine.

Eine Gelegenheit, wenn nicht jetzt, wann dann. Ich bin Stammgast im 4 Sterne Hotel Val Parola in Armentarola.  Mein einem Colnago Classico (Bereifung: Schwalbe Ultremo) am Sonntag (06.07.) um 9:00 Uhr auf der Auffahrt zum Campolongo. Ich fahre die Sella Ronda zusammen mit ca. 12.500 Rennradfahrern und Mountain Bikern, (vom  Veranstalter geschätz). Es ist großartig, ich blicke in unzählige  glückliche Radfahrergesichter und in eine phantastische  Gebirgslandschaft, an die ich so großartige Erinnerungen über bald 5  Jahrzehnte habe.

Zurück in La Villa fängt es an zu regnen, aber das stört mich nicht mehr, ich  habe die Sella Ronda zum vierten oder fünften mal in meinen Leben  gemacht, 2 oder 3 mal mit Abfahrtsski und Lift und 2 mal mit dem  Rennrad, bergauf mit eigener Kraft.

Warum habe ich diesen kleinen Aufsatz publiziert? Er soll eine Anregung sein zur Freude am Landschaftserlebnisspo